Die Einbindung und Beteiligung von spezifischen Bevölkerungsgruppen ist eine Forderung der Menschenrechtskonventionen. Eine wachsende Zahl von Kantonen befasst sich mit der Frage, wie sie betroffene Personengruppen in Entscheide einbeziehen können. Die SODK ist bestrebt, geeignete Antworten auf diese Frage zu finden.

Titelbild - Partizipation

2021 hat die SODK zu diesem Thema eine Vision verabschiedet und einen Film produziert. Weitere Projekte sind in Gang, denn das Thema Partizipation hat für die SODK hohe Priorität. 

Der Partizipation kommt in allen sozialpolitischen Projekten eine zentrale Rolle zu. Denn sozialpolitische Massnahmen entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn die direkt davon betroffenen Personen diese gutheissen und als gerecht empfinden.

Im Mai 2021 hat die SODK die folgende allgemeine Vision zur Partizipation verabschiedet:
«Behörden, deren Entscheide Menschen individuell oder als Gruppe in beachtlichem Masse tangieren, lassen die betroffenen Menschen am entsprechenden Verfahren, Projekt oder Prozess zur Entscheidfindung teilhaben. Die (kantonalen) Behörden schaffen Möglichkeiten zur Partizipation und verankern diese. Sie kommunizieren transparent über ihre Aktivitäten der Partizipation und berücksichtigen diese nach Möglichkeit im weiteren Verlauf ihrer Arbeiten.»

Die SODK setzt sich insbesondere dafür ein, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie die Partizipation von Menschen mit Behinderungen zu stärken. Sie hat 2022 und 2023 Online-Tagungen zu diesem Thema organisiert und konnte dabei jedes Mal ca. 50 Vertreterinnen und Vertreter von kantonalen Behörden und Bundesbehörden, Dachverbänden, NGO's und Betroffenen empfangen. Damit die von den Teilnehmenden an den Online-Tagungen formulierten Erwartungen erfüllt werden, arbeitet die SODK aktuell an zwei Projekten: Es handelt sich dabei einerseits um die Schaffung einer Austauchplattform zum Thema Partizipation und andererseits um das Erstellen eines Argumentariums auf politischer Ebene. Die neue Plattform soll Ende 2024 aufgeschaltet werden.

Auch bei armutsbetroffenen Menschen ist Partizipation ein Schlüsselfaktor, um Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Armut bedürfnisgerecht auszurichten. Der Einbezug und die Beteiligung armutsgefährdeter und armutsbetroffener Menschen liegt allerdings nicht im Fokus der SODK. Hingegen hat die Nationale Plattform gegen Armut einen Schwerpunkt 2019–2024 auf diese Zielgruppe gelegt.