Grosse Unterschiede bei der Kinder- und Jugendpolitik zwischen den Kantonen
Die Kantone haben ihre Kinder- und Jugendpolitik im Laufe der letzten zehn Jahre massgeblich weiterentwickelt. Allerdings bestehen zwischen den Kantonen noch signifikante Unterschiede. So lauten die zentralen Ergebnisse eines neuen Berichts, der im Auftrag der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) erstellt wurde. Gestützt auf diesen Bericht will die SODK die Kinder- und Jugendpolitik harmonisieren und stärken.
Die SODK misst der Kinder- und Jugendpolitik besondere Bedeutung bei, denn diese ist eine Investition zugunsten der nächsten Generation. Um die Kantone bei ihren Anstrengungen in diesem Bereich zu unterstützen, hat sie 2023 die Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit einem Mandat betraut. Die Ergebnisse der in diesem Rahmen realisierten Bestandesaufnahme zeigen, dass die Kantone ihre Kinder- und Jugendpolitik im Laufe der letzten zehn Jahre massgeblich weiterentwickelt haben. Die Erhebung verdeutlicht jedoch auch, dass zwischen den Kantonen noch grosse Unterschiede bestehen. Die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie werden als Grundlage für die Revision der Empfehlungen der SODK von 2016 für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik in den Kantonen dienen. Im Rahmen dieser Revision wird erläutert, welche Faktoren (Planung, Monitoring, Qualitätsmanagement) zu einer wirkungsvollen kantonalen Kinder- und Jugendpolitik beitragen. Die SODK hofft, damit zu einer Verbesserung der Versorgungsgerechtigkeit und zu einer homogeneren Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz beizutragen.
Ein gesamtschweizerisches Verständnis von Kinder- und Jugendpolitik
Als weiteres wichtiges Ziel des Mandats schafft der Bericht die Grundlage für ein gesamtschweizerisches Verständnis von Kinder- und Jugendpolitik. Denn im Modell für eine wirkungsvolle kantonale Kinder- und Jugendpolitik, das mit dem Bericht vorgelegt wird, werden zentrale Begriffe definiert, die bisher aufgrund der föderalen Struktur und der Mehrsprachigkeit der Schweiz unterschiedlich verstanden wurden. Aus den Ergebnissen des Berichtes lassen sich zudem zentrale Themen für den interkantonalen Austausch ableiten, die so in einem kooperativen Rahmen systematisch bearbeitet werden können. Von grossem Nutzen wird der Bericht namentlich für die künftigen Arbeiten der Konferenz für Kinder- und Jugendpolitik sein, der Fachkonferenz der SODK, die sich aus den kantonalen Verantwortlichen für den Schutz und die Förderung von Kindern und Jugendlichen zusammensetzt. Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat die Studie kofinanziert.