Die SODK setzt sich aktiv für eine kohärente und koordinierte Kinder- und Jugendpolitik zwischen den Kantonen ein und vertritt deren Interessen in verschiedenen Programmen und Gesetzgebungsprozessen des Bundes. Die Kinder- und Jugendpolitik basiert auf den drei Säulen Förderung, Schutz und Mitwirkung.

Titelbild - Kinder und Jugend

Im Mai 2016 hat die SODK die Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik in den Kantonen verabschiedet. Ziel dieser Empfehlungen ist es, allen Kindern und Jugendlichen die Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen. Die Empfehlungen sollen somit die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen verbessern sowie den fairen und angemessenen Zugang zu den Leistungen gewährleisten, die an sie gerichtet sind. Die SODK hat 2024 einen Bericht veröffentlicht, der ihr als Grundlage für die Überarbeitung und Konkretisierung der Empfehlungen von 2016 dienen wird.

In Zusammenarbeit mit ihrer fachtechnischen Konferenz, der Konferenz für Kinder- und Jugendpolitik (KKJP), stellt die SODK den Erfahrungsaustausch sicher und fördert den Kontakt zwischen den Kantonen bezüglich Förderung, Schutz und Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen. Sie unterstützt die Kantone auch bei der Umsetzung oder der Entwicklung ihrer Kinder- und Jugendpolitik.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat in Zusammenarbeit mit der SODK eine Internetplattform zur Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz entwickelt. Dort können umfassende Informationen zur Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz abgefragt werden. Die Kantone gestalten die Plattform aktiv mit. Sie bringen regelmässig thematische Beiträge ein und veröffentlichen Informationen betreffend ihren Kanton.

Die SODK bezieht sich auf die Kinderrechtskonvention (KRK) und auf die Grundprinzipien des Föderalismus und der Subsidiarität. Sie verfolgt dabei das Ziel der harmonisierten Entwicklung der kantonalen Politik, um den Kindern und Jugendlichen überall in der Schweiz die gleiche Behandlung bieten zu können. In verschiedenen Bereichen dieser Politik sind die Kantone und Gemeinden erste Ansprechpartner, der Bund interveniert nur begleitend oder unterstützend.

Um die Kantone bei ihren Anstrengungen in diesem Bereich zu unterstützen, hat sie 2023 die Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit einem Mandat betraut. Die Ergebnisse der in diesem Rahmen realisierten Bestandesaufnahme zeigen, dass die Kantone ihre Kinder- und Jugendpolitik im Laufe der letzten zehn Jahre massgeblich weiterentwickelt haben. Die Erhebung verdeutlicht jedoch auch, dass zwischen den Kantonen noch grosse Unterschiede bestehen. Gestützt auf diesen Bericht, der auch ein normatives Modell einer proaktiven Kinder- und Jugendpolitik vorstellt, will sich die SODK für die Stärkung der Versorgungsgerechtigkeit einsetzen. Sie plant die Veröffentlichung einer neuen Version der Empfehlungen. Diese sollen konkreter formuliert werden und die Rahmenbedingungen und Angebote zur Gewährleistung einer proaktiven Kinder- und Jugendpolitik aufzeigen.